Briefe 2013
Liebe Frau Biel,
ich habe zufällig erfahren was passiert ist und möchte Ihnen mein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl ausdrücken.
Florian war mein Kamerad während meiner Zeit als Ausbilderin der Grundausbildung von Jan-Nov 2008 in Nienburg. Er war in der 7./912 und ich in der 1./912.
Flo hab ich als stets korrekten Kameraden kennengelernt. Er hatte immer irgendetwas trauriges in seinem Blick, aber hinter die Fassade hat er niemanden sehen lassen.
Für ihn war Soldat sein Traumberuf, er war und ist bis heute für mich der aussergewöhnlichste und besonderste Soldat, dem ich je begegnen durfte.
Wir waren zur gleichen Zeit im Ausland. Er im Kosovo und ich in Afghanistan, einmal schrieb ich ihm eine E Mail und bekam die Antwort, dass es ihm dort gefällt und er gern seine Aufgaben wahrnimmt, besser als zu Hause.
Ja das kann ich sehr gut nachvollziehen, was er da meinte.
Danach hörte ich nie wieder etwas von ihm und wusste erst nicht warum.
Nach Anrufen in Nienburg, bei meiner alten Dienststelle erfuhr ich dann von Flo´s Tod.
Leider viel zu spät, sodass es mir nicht möglich war, zu seiner Beerdigung zu kommen.
Auch ich kann ihn und seine Aussagen verstehen und denke ich weiss was die "leeren Worthülsen" sein sollen.
Die Bundeswehr war damals schon im Wandel wo nur der Stärkste gewinnt, egal unter welchen Umständen.
Florian, es war mir eine Ehre, dich kennen zu dürfen und wir sehen uns da oben!
Ach und Flo, grüss mir Jens, wenn du ihn da oben mal triffst.
Ruhe in Frieden!
Karo
21.12.2013
Ich wurde von Oberfeldwebel Biel ausgebildet in der EloKa in Nienburg.
Er war immer ein Vorbild für mich, denn er beeindruckte mich mit seiner ehrlichen und direkten Art.
Ich hatte immer viele Probleme mit der Ausbildung allgemein, doch er stand mir zur Seite, half mir mit allem und nahm sich die Zeit mir neben der Ausbildung Werte wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Kameradschaft zu vermitteln.
Ich bin stolz darauf, dass ich von ihm ausgebildet wurde und werde ihn als Kameraden und Menschen in Erinnerung halten, der mich und andere immer mit Respekt behandelt hat. Ich war sehr betroffen, als ich von seinem Tod hörte.
Mein Beileid an die Familie Biel und alle Freunde und Kameraden, die diesen ganz besonderen Charakter kennenlernen und schätzen lernen durften.
OG a.D. Kevin Webermann
2013-11-30
Sehr geehrte Frau Biel,
ich habe soeben mit Schrecken von Ihrem Verlust erfahren und möchte Ihnen mein tiefstes Beileid und Mitgefühl zu Ausdruck bringen.
Florian war mein Kamerad während unserer gemeinsamen kurzen Dienstzeit in Nienburg.
Ich war dort ebenfalls als Ausbilder in der Zeit von Januar 2004 bis März 2005 stationiert. Ich diente mit Ihrem Sohn in der gleichen Einheit, sogar im gleichen Zug; hatte sogar die Ehre, ihn für kurze Zeit meinen Stubenkameraden und Buddy nennen zu dürfen.
Er war ein aussergewöhnlicher Mensch. Teilweise etwas schräg, aber nie im negativen. Ganz im Gegenteil!
Seine ehrliche und aufrichtige Art machten ihn zu einem ganz besonderen Menschen, zu einem besonderen Soldaten. Genau wie ich sah er das Soldatsein nicht als Beruf, nein, es war viel mehr als das: es war unsere Berufung.
Wir waren Soldaten aus Überzeugung; Florian noch mehr als ich. Er war die Sorte Soldat, wie es sie in der Bundeswehr viel zu wenige gab und noch immer gibt!
Ich habe die Bundeswehr vor einigen Jahren verlassen, weil auch ich meine Probleme mit der Gesamt-situation hatte. Soldaten und Ihre Familien wurden im Stich gelassen, Ihre Aufopferung bis hin zum Tod nie auch nur annähernd angemessen gewürdigt! Von den Vorgesetzten, der Bevölkerung und der Politik verraten und alleine gelassen!
Seine Tat ist traurig, keine Frage, doch ich weiß genau, was er mit seinen Aussagen meinte, was hinter den "leeren Worthülsen" steckt und kann ihn verstehen.
Mit Florians Tod hat die Welt einen guten Kameraden, einen vorbildlichen Soldaten und einen aussergewöhnlichen Menschen verloren. Diese Lücke wird nie geschlossen werden können!
Es ist mir eine Ehre, Ihren Sohn kennengelernt und mit ihm Seite an Seite gedient zu haben.
Möge er in Frieden ruhen und auch über seinen Tod hinaus ein Vorbild sein.
In kameradschaftlicher Trauer
Michael Rackel
2013-10-04
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